Karlsbad 1895

Dieser Fächer ist ungewöhnlich lang, 59 cm, und vermutlich aus Lindenholz gefertigt. Das Besondere ist allerdings die Kordel, die einen geflochtenen Ring bildet, der vom Bügel aus über den geschlossenen Fächer geschoben wurde. Durch die Schwere des großen Fächers bildet sich eine Schlaufe, durch die man den Arm schiebt, so dass der Fächer am Handgelenk getragen werden kann.

Auf dem zeitgenössischen Bild trägt die Dame mutmaßlich auf die Art ihren Fächer – und hat so noch die linke Hand frei, während sie mit der rechten den Sonnenschirm halten muss.

 

 

Im Sommer des Jahres 1895 verbrachten übrigens auch Theodor und Emilie Fontane einige Wochen in Karlsbad, schon den dritten Sommer hintereinander. Zwei Aufenthalte folgten noch bis zu Fontanes Tod 1898. Während dieses letzten Kuraufenthalts in Karlsbad vollendete er die Korrektur der Fahnenabzüge für den „Stechlin“, seinen letzten Roman.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert