„Ich mopse mich wie ein Dackel.“ (1901)

Dieser 30 cm lange Seidenfächer stammt von Nachfahrinnen des Oberstabsarztes Dr. Alfred Heim, der um 1900 in China stationiert war, vermutlich in Kiautschou, dem Hongkong des Deutschen Kaiserreichs.

Interessant macht den Fächer der mit Bleistift geschriebene Eintrag auf der Rückseite:

Oh Rosie, wennst … Du da wärst. Meiner flotten Kriegs… zur freundlichen Erinnerung an die herrlichen Stunden in P…
Ich mopse mich wie ein Dackel.       12/II 01

Es ist natürlich keineswegs klar, ob der Eintrag von Dr. Heim stammt, der 1901 44 Jahre alt war. Immerhin ist bekannt, dass er seinerzeit sehr viel asiatische Kunst aus China und auch Japan mitbrachte, also offenbar einen Blick für schöne Dinge hatte. Und das heute kaum noch gebräuchliche Wort „mopsen“ für „langweilen“ wurde vor allem beim Militär verwendet; „wennst“ ist  bayerische Mundart, und der Oberstabsarzt stammte aus Oberbayern … Aber, wie gesagt: Vielleicht hat Dr. Heim auch nicht das Geringste mit diesem Fächer zu tun, der möglicherweise Europa nie verlassen hat und jedenfalls kein billiges Geschenk für eine unbekanne Dame namens Rosie war – im Jahr 1901, dem Jahr der Niederschlagung des Boxeraufstands in China.